Antifaschistischer Spaziergang – auf den Spuren des Widerstands in Stuttgart

Am Samstag, den 13. November 2021 waren wir mit über 20 Antifaschist:innen auf einem Spaziergang auf den Spuren des Widerstands in Stuttgart. An fünf Stationen im Stadtgebiet verteilt gab es kurze Inputs zu den Orten bzw. Personen um die Geschichte unserer Stadt besser kennenzulernen und die Erinnerung wach zu halten.

Den Spaziergang haben wir gemeinsam mit der SDAJ Stuttgart als Ergänzung zum Gedenken in Cannstatt an die Pogromnacht am 9. November organisiert. Weiterlesen

Gedenken an Lilo am 20. Juni

2021-06-20_Lilo Gedenken

Nicht nur in Zeiten des Rechtsrucks ist es wichtig, den antifaschistischen Kampf aktiv zu führen. Für uns heißt das neben der Organisation von Protesten gegen rechte Akteure, Bekämpfung von Rassismus im Alltag und Aufklärung über die Zuspitzung der herrschenden Verhältnisse auch, dass wir auf diejenigen Bezug nehmen, die bereits vor uns eben diesen Kampf geführt haben. Die Erinnerung an diejenigen lebendig zu halten, die damals ihr Leben riskierten im Kampf für eine Welt ohne Krieg und Faschismus ist unsere Pflicht.

Daher erinnern wir am 20. Juni an Liselotte Herrmann

Lilo war schon in ihrer Jugend politisch aktiv und kam zum Studium 1929 nach Stuttgart. Als Studentin wurde sie aufgrund ihrer kommunistischen Überzeugung von der Uni suspendiert. Daraufhin arbeitete sie im Büro ihres Vaters hier in Stuttgart und war klandestin für die KPD aktiv und schmuggelte Kriegspläne in die Schweiz. In Schutzhaft und im Verhör in der Gestapo-Zentrale Hotel Silber verlor sie kein Wort über die Strukturen des „Abwehrapparates“ der KPD.

Aufgrund ihres Widerstandes wurde sie im Juni 1938 in Berlin wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und am 20. Juni in Plötzensee hingerichtet.

Um an Lilo und ihren entschlossenen Kampf zu erinnern findet am 20. Juni 2021 um 15 Uhr eine Kundgebung am von Studierenden der Uni Stuttgart 1988 illegal errichteten Gedenkstein statt.

Erinnern heißt kämpfen!

Aufruf von: Aktionsbündnis 8. März, Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart & Region (AABS), Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart, DKP Stuttgart, Linkes Zentrum Lilo Herrmann & VVN-BdA

Kommt zur Kundgebung mit Redebeiträgen, Livemusik und Ausstellung um 15 Uhr an den Gedenkstein im Unipark. Haltet vor Ort bitte die gebotenen Corona-Schutzmaßnahmen ein.

Bericht der Gedenkkundgebung für Lilo Herrmann

Heute vor 82 Jahren, am 20. Juni 1938, wurde die Antifaschistin und Widerstandskämpferin Lilo Herrmann von Faschisten ermordet. Um an sie und ihr mutiges Handeln zu erinnern haben wir heute gemeinsam eine Gedenkkundgebung veranstaltet. Mit einer Kranzniederlegung, Redebeiträgen und gemeinsamer Nelkenniederlegung wurde an Lilo erinnert und deutlich gemacht, dass ihr Leben und ihr politischer Kampf unvergessen bleiben.

Lasst uns nicht nur heute an Lilo gedenken, sondern ihren Kampf für eine befreite Gesellschaft als Aufforderung sehen, ihn weiter zu führen.

Zitat aus einer Rede:

„Zu erinnern heißt zu kämpfen. Zu kämpfen, das heißt da weiter zu machen wo Lilo Herrmann gezwungenermaßen aufhören musste: im Leben für ein anderes, ein besseres Leben jenseits von Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung zu streiten!“

Viele Antifaschistinnen und Antifaschisten vor uns waren bereit wie Lilo Herrmann ihr Leben für den gemeinsamen Kampf zu opfern. Ihr Kampf und ihr Opfer sind unser Ansporn auch den Kampf gegen Faschismus und für eine befreite Gesellschaft weiterzuführen. In ihrer Tradition stehen wir heute, wenn wir uns dem Rechtsruck entgegenstellen – egal in welcher Form.
Der Kampf geht weiter!

Hier noch der Link zu einer lesenswerten Broschüre über Lilo Herrmann:
Zur Broschüre

 

Weiterlesen

Gedenkkundgebung für Lilo am 20. Juni

Kundgebung am 20. Juni 2020 um 12 Uhr in Erinnerung an Lilo Herrmann am Gedenkstein im Unipark

Am 20. Juni jährt sich der Todestag von Liselotte, kurz Lilo, Herrmann. Sie war eine kommunistische Widerstandskämpferin gegen den deutschen Faschismus und unter anderem auch in Stuttgart aktiv. Schon früh engagierte sie sich in kommunistischen Jugendgruppen und trat 1931 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. An der technischen Hochschule Stuttgart studierte sie Chemie und anschließend Biologie in Berlin. Für ihre politische Arbeit wurde sie zusammen mit 110 anderen Studierenden der Universität verwiesen. 1934 wurde ihr Sohn Walter geboren, doch er konnte seinen Vater, den Stuttgarter KPD Funktionär Fritz Rau, nie kennenlernen, da ihn die Gestapo 1933 bereits im Gefängnis ermordete.
Lilo zog zurück nach Stuttgart, wo sie weiterhin im Untergrund im antifaschistischen Widerstand kämpfte. Sie leitete beispielsweise wichtige Informationen über Rüstungsprojekte der Nazis an KommunistInnen in der Schweiz weiter.
Im Dezember 1935 wurde sie verhaftet und blieb bis zu ihrem Prozess inhaftiert. Trotz zahlreicher Verhöre und erschwerten Haftbedingungen schützte sie ihre GenossInnen und gab den Faschisten keine Informationen. Am 20. Juni 1938 wurde Lilo hingerichtet. Weiterlesen

20. Juni: Kundgebung zum Todestag von Lilo Herrmann

Lilo Herrmann, Studentin der technischen Hochschule Stuttgart, kämpfte als junge Mutter mutig gegen die Nazis. Ab Ende der 1920er Jahre war sie politisch aktiv und trat im Jahr 1931 in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein. Dort beteiligte sie sich an Bildungsarbeit, war im antifaschistischen Widerstand aktiv und überbrachte u.a. Informationen über Rüstungsprojekte der Nazis an KPD-Strukturen in der Schweiz. Am 7. Dezember 1935 wurde sie in Stuttgart von der Gestapo verhaftet. Bei ihr wurde der Lageplan einer Munitionsfabrik gefunden. Trotz zahlreicher Verhöre und erschwerten Haftbedingungen hat sie ihre Genossinnen und Genossen nicht verraten. Vom 8. bis zum 12. Juni 1937 wurde ihr vor dem „Volksgerichtshof“ in Stuttgart der Prozess gemacht und sie wurde zum Tode verurteilt. Nach ihrer Verlegung nach Berlin wurde sie dort am 20. Juni 1938 hingerichtet.

Nachdem die langjährige Forderung der VVN-BdA, der Studierendenschaft und des Personalrats Lilo Herrmann zu ehren von der Uni-Leitung abgewiesen wurde, stellte der Stadtjugendring 1988 in einer Nacht- und Nebelaktion einen Gedenkstein für sie auf.

Zum 80. Todestag von Lilo Herrmann wollen wir mit einer Kundgebung am Gedenkstein an das Leben und Wirken von Lilo erinnern. An eine Frau, die hier vor uns für eine gerechte Welt gekämpft hat. An eine Frau, die im Widerstand gegen Krieg und Faschismus ihr Leben ließ.

Die Kundgebung wird organisiert von der VVN-BdA und der Hausgruppe des Linken Zentrums Lilo Herrmann. Mit mehreren Redebeiträgen und Musik.

Mittwoch, 20. Juni 2018, 17:30 Uhr
Lilo Herrmann Gedenkstein – Stadtgarten Universität Stuttgart

Kundgebungsort:
Gedenkstein für Lilo Herrmann
Universitätsbereich Stadtmitte
Keplerstraße 7
70174 Stuttgart
S-Mitte


 

Veranstaltungshinweis:
Dienstag, 26. Juni 2018, 19 Uhr

Lilo Herrmann – Kontroversen und neue Erkenntnisse über eine hingerichtete Widerstandskämpferin

Vortrag von Lothar Letsche
Am 20. Juni 1988 stellte der Stuttgarter Stadtjugendring vor der Haustür der Universität einen Gedenkstein für die von den Nazis hingerichtete Widerstandskämpferin Lilo Herrmann (1909-1938) auf. Er wurde zu einem Bezugspunkt für antifaschistisches Gedenken in Stuttgart. Aus der Universität kam Unterstützung damals nur vom Personalrat und den gewerkschaftlichen Hochschulgruppen. Die Universität hat ihre eigene Geschichte in der NS-Zeit inzwischen gründlich aufgearbeitet. Neue Quellen ermöglichen neue Erkenntnisse über das Leben und Wirken Lilio Hermanns, auch über ihre Verbindungen in die TH Stuttgart.

Lothar Letsche setzte sich bereits als Student für eine angemessene Ehrung und Würdigung Lilo Herrmanns, der Naziopfer und Widerstandskämpfer/innen ein. Als 2008 vor der Hölderlinstraße 22 (ihrem letzten Stuttgarter Wohnort) der „Stolperstein“ für Lilo Herrmann verlegt wurde, hielt er dazu einen Vortrag in der Gedächtniskirche. Heute gehört der dem Geschäftsführenden Landesvorstand der VVN-BdA an.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Universitätsarchiv Stuttgart und der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA e.V.) Baden-Württemberg

Veranstaltungsort:
Stadtarchiv
Bellingweg 21
70372 Stuttgart
S-Bad Cannstatt

Bericht zur Antifa-Demo am 9. Mai

3Am 9. Mai fand in der Stuttgarter Innenstadt eine überregionale Demonstration zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus statt. Knapp 30 Gruppen und Organisationen riefen gemeinsam zu der Aktion auf, um an die Zerschlagung des deutschen Faschismus zu erinnern und auf die Notwendigkeit des aktuellen Kampfes gegen Rassismus und Krieg aufmerksam zu machen.

Weiterlesen

Frauen im Widerstand gegen den Faschismus

0403FrauengruppeAm 04.Maerz veranstaltet die Frauengruppe Stuttgart einen Vortrag zu dem Thema „Frauen im  Widerstand gegen den Faschismus“ In dem  Veranstaltungsflyer heißt es „Wenn vom Widerstand gesprochen wird, fallen den meisten zuerst Männer ein. Es gab aber auch viele Frauen, die Widerstand geleistet haben. Allein in Stuttgart kennen wir Lilo Herrmann und Gertrud Müller. Im Vortrag geht es um die Rolle von Frauen im Widerstand. Der Bogen reicht von den Jugendlichen der Gruppe G, die Weiße Rose, den bürgerlichen Widerstandsgruppen wie der Kreisauer Kreis bis zu der Verschwörungsgruppe 20. Juli. Außerdem wird über die Bedingungen des Arbeiter/innen-Widerstands gesprochen werden.“ Weiterlesen

Tattoo Circus – Bunt gegen Braun

tattoo_conventionam 09.02.2014 veranstalten wir eine Tattoo-Convention nach dem Vorbild aus Madrid von 10.00-20.00 Uhr, im Linken Zentrum Lilo Hermann. Ganz nach dem Motto „Bunt gegen Braun“ wollen wir auf die Mobilisierung gegen die jährliche Fackelmahnwache in Pforzheim aufmerksam machen.
Jedes Jahr am 23.Februar  gedenkt der faschistische „Freundeskreis ein Herz für Deutschland“ in geschichtsrevisionistischer Weise der Bombardierung Pforzheims. Mit durchschnittlich 100-200 Teilnehmern gehört  dieser zu den größten regelmäßig stattfindenden  faschistischen Aufmärschen in Baden-Württemberg. Um die Proteste und die Mobilisierung mitzufinanzieren, soll der Erlös der Veranstaltung für die Vorbereitungen aus Stuttgart gespendet werden.
Den ganzen Tag gibt es die Möglichkeit sich ganz dem Motto nach „Bunt gegen Braun“ für den guten Zweck verschönern zu lassen.
Natürlich wird  für das leibliche Wohl , die Kinderbetreuung und ein kulturelles Rahmenprogramm gesorgt.
Also nicht lang fackeln kommt zum Tattoo Circus und beteiligt euch an den Gegenprotesten! Weiterlesen