15.12.: Kundgebung in Rudersberg, Demo in Stuttgart

Etwa 80 Menschen haben am vergangenen Samstag ihre Solidarität mit Alfred Denzinger praktisch werden lassen. Mit einer Kundgebung in Rudersberg drückten die AntifaschistInnen ihre Solidarität mit dem von Naziangriffen betroffenen Journalisten aus. Einen Bericht zur Kundgebung vom Offenen Antifatreffen Rems-Murr findet ihr hier.

Im Anschluss an die Kundgebung in Rudersberg wurde in Stuttgart ein Zeichen für Solidarität und gegen Kriege, Rassismus und Spaltung gesetzt! Mehrere hundert Menschen sind in der Landeshaupstadt auf die Straße gegangen. Das Offenes Treffen gegen Krieg – Stuttgart hat einen Bericht zur Demo „Für eine Welt in der niemand fliehen muss“ veröffentlicht: http://otkm-stuttgart.bplaced.net/…/bericht-der-demonstrat…/

Kundgebung in Rudersberg: Solidarität mit Alfred Denzinger!

Weil er seit Jahren über rechte Umtriebe im Rems-Murr-Kreis berichtet wird Alfred Denzinger immer wieder von Nazis angegriffen. Nach den jüngsten faschistischen Attacken auf das Haus und das Auto Denzingers ruft das Bündnis Zusammen gegen Rechts – Rems-Murr zur Solidaritätskundgebung in Rudersberg auf.
Auch aus Stuttgart wird die Soli-Kundgebung unterstützt. Alle die mit nach Rudersberg wollen treffen sich am 15.12. um 8.20 Uhr am „le crobag“ in der Klett-Passage am HBF.

Aufruf von Zusammen gegen Rechts – Rems-Murr

Vor rund zwei Wochen ist ein Rudersberger erneut zur Zielscheibe von Angriffen rechter Schmierfinken geworden. In der Nacht vom 24. auf den 25. November verunstaltete eine faschistische Gruppe Wohnhaus und PKW des Journalisten Alfred Denzinger, Herausgeber der „Beobachter News“.
Am Ort des Geschehens brachte die faschistische Bande neben ihrer üblichen Signatur, dem Kürzel „ANRM“ (=Autonome Nationalisten Rems-Murr), Hakenkreuze und andere rechte Symbole an. Der jüngste Farbanschlag ist gewiss kein Einzelfall. Obwohl im Vorfeld „NS-Area“-Aufkleber in der Nähe des Tatorts angebracht worden waren, was einer Ankündigung gleichkommt, hat die Polizei wie erwartet nichts verhindert und die Täter auch nicht zur Rechenschaft gezogen.

Wir sagen: So geht es nicht weiter! Rudersberg braucht keine Nazi-Schmierereien, keine peinlichen Runenkritzeleien und keine rechten Störer, die mit ihren menschenverachtenden Hetzparolen die Gemeinde spalten. Das alles schadet nur der Gemeinde Rudersberg. Was wir benötigen, ist ein solidarisches und antifaschistisches Miteinander.
Deshalb ist es an der Zeit, ein entschiedenes Zeichen gegen die Umtriebe dieser faschistischen Kriminellen zu setzen. Sie müssen gefasst und bestraft werden. Wir kämpfen Schulter an Schulter mit allen Opfern solcher Einschüchterungsversuche, anti-linker Diffamierung und rassistischer Gewalt, ob im Rems-Murr-Kreis oder anderswo!
Was für die AfD und Nazis gilt, gilt schließlich auch für „ANRM“:
Das Bündnis Zusammen gegen Rechts bleibt dran!
Kommt am 15.12 um 10 Uhr vor dem Rudersberger Rathaus in der Backnanger Straße 26!
Wer schweigt stimmt zu – lasst Faschisten nicht in Ruh!

Für eine Welt in der niemand fliehen muss! – Demo am 15. Dezember 2018

Für eine Welt in der niemand fliehen muss!
Gegen Aufrüstung, Rassismus und soziale Spaltung

Wir leben in einer Welt, in der Reichtum weniger Menschen auf Kosten vieler Menschen gesichert wird. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele: Europäische Billigexporte von Hähnchen zerstören Lebensmittelmärkte im Niger. Seltene Erden wie Coltan werden von großen Unternehmen zur Herstellung von Elektrogeräten ausgebeutet. Wobei der Kampf um Coltan nicht nur natürliche Ressourcen strapaziert, sondern auch zu bewaffneten Konflikten und Zwangsarbeit im Kongo führt. Waffen werden in die ganze Welt verkauft – auch in Kriegs- und Krisengebiete beispielsweise an Saudi-Arabien. Es ist verständlich, warum Millionen Menschen aus derartigen Verhältnissen fliehen. Doch die Wege in ein neues Leben werden ihnen versperrt. Die Grenzen in und um Europa sind dicht. Mit der Türkei oder Libyen wird zusammengearbeitet, um Menschen von Europa fernzuhalten. Militärschiffe, Überwachungssysteme, Stacheldrahtzäune, Auffanglager sowie bewaffnete Soldaten – die EU scheut keine Kosten, um Europa in eine Festung zu verwandeln.

Was hat das alles mit uns zu tun? Kein anderes EU-Land treibt die Aufrüstung an den Außengrenzen Europas mehr voran als Deutschland. Die deutsche Bundeswehr mischt in Kriegen weltweit mit. Und es sind deutsche Unternehmen, die von Exporten und Rohstoffausbeutung profitieren. Das Wirtschaften und die Politik, die Millionen Menschen in die Flucht und in den Tod treiben, beginnen also direkt vor unserer Haustür.

Die Zustände hier vor Ort sehen auch nicht viel rosiger aus. Die wenigen Menschen, die in Deutschland ankommen, führen ein Leben am Rande der Gesellschaft. Geflüchtete, vor allem Frauen und LGBTIQ*-Refugees, sind sexueller Gewalt und Diskriminierung – auch in den Lagern selbst – ausgesetzt. Sie alle sind mit einer ausgefeilten Abschiebemaschinerie und Rassismus konfrontiert. Mal durch Anzugträger der AfD, mal durch gewalttätige Hooligans auf der Straße und mal in Form von abwertenden Kommentaren im Supermarkt. Soziale Missstände wie Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit oder Armut geben Konservativen und Rassisten zusätzlichen Aufwind. Allerdings sind es nicht die geflüchteten Menschen, die Verantwortung dafür tragen, wenn hier das Sozialsystem abgebaut wird, zu wenig Wohnungen gebaut werden oder die Beschäftigungsverhältnisse prekär sind. Ganz im Gegenteil: Es sind die politischen Verantwortlichen, die Wohnungen privatisieren und so die Mieten in die Höhe treiben. Es sind oft die Geflüchteten, die unter menschenunwürdigen Bedingungen die Jobs erledigen, die gerade sonst keiner machen will – beispielsweise als billigste Tagelöhner im Handwerk oder der Reinigungsbranche.

Wir wollen deutlich machen, dass wir gemeinsam und solidarisch auf die Straße gehen:
Für eine Welt in der niemand fliehen muss – ohne Krieg, Grenzen und Zerstörung!
Für eine solidarische Welt – ohne Rassismus und Spaltung!
Die aktuellen Missstände – hier vor Ort und weltweit – gehen uns alle etwas an.

Kommt am 15. Dezember 2018 um 13:00 Uhr zur Demonstration!
Auftaktkundgebung ist in der Lautenschlagerstraße, Stuttgart.

www.flucht-demo.de