Um auch in Stuttgart auf den beginnenden Prozess gegen die Antifaschistin Lina und drei weitere Antifas aufmerksam zu machen und um auf die bundesweite Demo am 18. September in Leipzig zu mobilisieren rief die Kampagne „Antifaschismus bleibt notwendig“ um 17 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Marienplatz auf.
In Redebeiträgen wurde auf die stärker werdende Kriminalisierung von Antifas durch die CDU, nicht nur in Stuttgart, sondern auch bundesweit aufmerksam gemacht. In Sachsen zeigt sich die CDU besonders als Law & Order-Partei die, im Rahmen der gegründeten „SoKo Linx“, hart gegen Linke und besonders Antifas vorgeht und dabei auch Informationen an Nazis weitergibt. Auch in Baden-Württemberg steht die CDU dem in nichts nach: Innenminister Strobl ruft persönlich zur Hetzjagd auf Antifas auf und sein Parteikollege Reinhard Löffler, für die CDU im Landtag, verteidigt die Nazis im aktuell laufenden „Wasen-Verfahren“. Unmissverständlich wurde sich hier mit von Repression betroffenen Antifas solidarisiert und klargemacht, dass wir als antifaschistische Bewegung bei Repression zusammenstehen.
Gerade im Wahlkampf war es uns wichtig diesen Widerspruch auf Wahlplakaten der CDU aufzuzeigen, weshalb auf dem Weg zu den Protesten in Cannstatt Wahlplakate der CDU kreativ verschönert bzw. berichtigt wurden.
Im Anschluss ging es nach Cannstatt um die AfD-Veranstaltung von Anfang an mit Protest zu begleiten. Wie mittlerweile gewohnt, wurde der Kursaal von der Polizei weitläufig abgesperrt und es gab eine hohe Polizeipräsenz. Die AfD-Veranstaltung fand kaum öffentlichen Zulauf und dafür wieder einmal abgeschottet im städtischen Kursaal statt.
Es fanden sich knapp 100 Antifas bei den Gegenprotesten ein und zeigten, dass rechte Veranstaltung in Stuttgart kein Normalzustand sind, sondern stets mit Gegenprotest konfrontiert werden. Auch gelang es den Zugang zur Veranstaltung zumindest auf einer Seite zu unterbinden.
Bei der AfD zu Gast waren auch die Faschisten Andreas Ziegler und Christiane „Chrissy“ Schmauder. Andreas Ziegler ist Teil der rechten Scheingewerkschaft „Zentrum Automobil“ und Nebenkläger im „Wasen-Verfahren“ gegen Jo und Dy aktuell vor dem Landgericht.
Diese wurden von den AfD-Kandidaten Spaniel und Meyer und weiteren AfDlern wie Kreisvorsitzenden Mürter wie alte Freunde begrüßt.
Nach den Protesten wirkten wir mit eigenen Inhalten im Rahmen der „Antifascist Action“-Kampagne in das Stadtbild Cannstatts und hinterließen Plakate, Sticker und Transparente. „0711 united against racism“ wendete sich nochmals mit einem extra Flyer explizit an die vor allem migrantisch geprägte Bevölkerung in Cannstatt. Dafür gab es einigen Zuspruch von den BewohnerInnen.
Wir haben heute auch gezeigt: Wir machen weiter! Die AfD darf nicht zum Normalzustand werden und wir lassen uns in unserer notwendigen antifaschistischen Arbeit nicht einschüchtern.
Beteiligt euch an den Aktionen im Wahlkampf in den kommenden Wochen; die AfD wird es sicher nicht bei dieser Veranstaltung belassen. Und kommt mit am 18. September zur bundesweiten Demo gegen die Kriminalisierung von Antifaschismus in Leipzig und zeigt euch solidarisch.