Den geplanten AfD-Stammtisch in der Gaststätte „Höhenrestaurant im Weilerhau“ auf den Fildern nahmen am Dienstagabend ca. 35 AntifaschistInnen zum Anlass, um eine Kundgebung vor der Gaststätte abzuhalten. Neben einigen, aus der Umgebung Angereisten, kamen auch Menschen aus dem Stadtteil Plattenhardt, um ihren Unmut über die Anwesenheit der Rechten zum Ausdruck zu bringen. Mit mehreren Redebeiträgen und Flyern gelang es, Menschen, die sich im Verein oder im Umfeld der Gaststätte bewegen, auf die AfD-Veranstaltung aufmerksam zu machen.
Schlussendlich fand der Stammtisch in seiner ursprünglich geplanten Form nicht statt, denn abgesehen von einer kleinen Gruppe an Personen blieb die Gaststätte an diesem Abend leer.
Nachdem vor einigen Wochen bekannt geworden war, dass sich der AfD-Kreisverband Fildern wiederholt in der Gaststätte zum Stammtisch trifft, hatten wir uns als Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region (AABS) in einem offenen Brief an den Wirt gerichtet und diesen aufgefordert, der AfD die Räumlichkeiten zu kündigen (https://aabstgt.wordpress.com/2019/09/21/protest-gegen-afd-stammtisch-in-plattenhardt/).
Ebenso setzten wir den in unmittelbarer Nähe gelegenen Verein TSV Plattenhardt darüber in Kenntnis, dass in dem, auch durch den Verein gut besuchten Restaurant, seit geraumer Zeit Rechte tagen.
Leider äußerte sich der Pächter im Vorhinein lediglich dazu, dass er Gewinneinbußen durch das Aufkündigen der Räumlichkeiten befürchte und der Stammtisch im September deshalb trotzdem stattfindet. Allerdings wolle er der AfD danach keine Räume mehr zur Verfügung stellen, da durch das Bekanntwerden des AfD-Stammtisches wiederum finanzieller Schaden entstehen könnte.
Dass ein Gastronom auf die Einnahmen durch Gäste angewiesen ist, leuchtet uns ein. Dass jedoch das Geschäft mit Rechten in der am besten besuchten Lokalität der Gegend finanziell ausschlaggebend sein soll, ist schlichtweg falsch und an den Haaren herbeigezogen.
Auch der TSV Plattenhardt reagierte in unseren Augen unzureichend und teilte mit, man stehe als Verein zwar für Werte wie ein gemeinschaftliches Miteinander ein, könne darüber hinaus jedoch keine weiteren Maßnahmen ergreifen oder sich weitergehend positionieren.
Umso erfreulicher zeigte der gestrige Abend, dass es Vereinsmitgliedern, SportlerInnen und BürgerInnen in Plattenhardt nicht egal ist, ob Rechte ihre Strukturen in unmittelbarer Nähe versuchen auszubauen und sich lokal zu etablieren.
Wir sehen den politischen Erfolg der bisherigen Arbeit daher darin, in einer dörflichen Gegend wohlwollende Kontakte aufgebaut zu haben und eine Stimmung innerhalb des Stadtteils zu stärken, die sich deutlich gegen rechtes Treiben ausspricht.
Für uns ist klar, dass wir hier nicht stehenbleiben werden und den Rechten, wo auch immer sie sich zusammenrotten, mit antifaschistischen Druck begegnen.
Ebenso werden wir die AfD auf den Fildern im Blick behalten und dafür sorgen, dass es dort, wo sie auftreten, unbequem für sie wird!
Es gibt kein ruhiges Hinterland!