Bereits zum dritten Mal versammelten sich am 9. September 2016 rund 200 AntifaschistInnen, um gegen „Fellbach wehrt sich“ zu protestieren. Die rechte Kundgebung wurde, wie bereits die beiden letzten Male, erneut von Michael Stecher (aus dem Reichsbürgerspektrum) organisiert. Unterstützung erhielt er dabei insbesondere von Ester Seitz, die in verschiedensten rechten und faschistischen Kreisen unterwegs ist (u. a. Mitinitiatorin von „Karlsruhe wehrt sich“). Wie gewohnt schützte ein Großaufgebot der Polizei inklusive BFE und Hundestaffel die kümmerliche rechte Ansammlung.
Choreografie der Proteste
Die gut besuchte gemeinsame Zuganreise aus Stuttgat nutzte bereits zu Beginn der Proteste die Gelegenheit und stieg eine Haltestelle früher aus, um in einer Spontandemonstration zum eigentlichen Ort des Geschehens zu gelangen. Dort angekommen teilte sich die Menge auf und blockierte an mehreren Punkten die Zugangswege zur rechten Kundgebung.
Trotz der Weitläufigkeit und der vielen Platzzugänge gelang es im Laufe des Abends nahezu jeden Zugang zum rechten Kundgebungsort zu besetzen. Eine konfliktfreie Anreise war so für die rechten Kundgebungsteilnehmer nicht möglich. Diese Tatsache führte zu dem Umstand, dass zahlreiche der rechten Teilnehmer ihre Kundgebung nicht erreichen konnten, sodass nur knapp 20 Rechte aus dem direkten Umfeld von Michael Stecher auf dem Fellbacher Marktplatz standen.
Durch andauernden lautstarken Protest konnte deren teilweise offen antisemitische Hetze jedoch nicht nach draußen dringen. Zudem informierten AntifaschistInnen rund um den Platz an der Lutherkirche PassantInnen in Form von Flyern und Gesprächen über die rechte Veranstaltung. Letztlich konnten durch den Protest mehr Leute erreicht werden, als durch die rechte Veranstaltung.
Einen weiteren öffentlichwirksamen Part der Proteste bildete die abschließende Spontandemonstration durch die Innenstadt in Richtung Bahnhof. Die von buntem Rauch untermalte Demo wurde mit regelmäßigen Durchsagen an die FellbacherInnenl, sowie durch vielfältige Parolen abgerundet.
Ausblick
Für uns war dieser Abend mit seinen antifaschistischen Protesten der Auftakt für den 22. Oktober 2016, an welchem Ester Seitz zu einem „Spaziergang“ nach Fellbach mobilisiert. Auch dort werden wir, gemeinsam mit vielen Anderen, den Rechten einen Strich durch ihre Rechnung machen. Schließlich bleiben die dort propagierten Ansichten sprichwörtlich brandgefährlich. Wegschauen und ignorieren hilft da nicht!
Bleibt auf dem Laufenden und achtet auf Ankündigungen!
Ein gemeinsamer Bericht des Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart & Region und der Antifajugend Rems-Murr