Am heutigen Freitag, 17. Juni 2016, gingen hunderte AntifaschistInnen in Fellbach auf die Straße, um sich gegen Rassisten zur Wehr zu setzen und ihnen eine Absage zu erteilen. Der Reichsbürger Michael Stecher hatte für die rassistische Gruppierung „Fellbach wehrt sich“ zu einer Kundgebung mit Demonstration durch Fellbach aufgerufen.
Tatsächlich versammelten sich eine dreiviertel Stunde später als angekündigt ganze 11 Rassisten im Durchgang zwischen Rathaus und Lutherkirche.Vom großspurig angkündigten Programm blieb dann lediglich eine Kundgebung mit wirren Redebeiträgen vom Anmelder und der „Die Rechte“-Aktivistin Ester Seitz aus Neumarkt bei Nürnberg übrig.Von Anfang an wurde die Kundgebung der Rechten lautstark übertönt und mit Böllern und Rauchbomben, Eiern und Tomaten gestört.
Trotz kurzer Mobilisierungszeit beteiligten sich über 400 Leute an den lautstarken Protesten. Mit Transparenten, Hochtransparenten, Doppelhaltern, Fahnen und Schildern postierten sich die AntifaschistInnen über Stunden direkt vor der rassistischen Kundgebung und beeinträchtigten diese vom Beginn bis zum Ende.Ein besonders klägliches Ende fand die Kundgebung, als die Rechten, mit Warnwesten bekleidet, auf einem Polizeianhänger sitzend vom Ort des Geschehens weggefahren werden mussten.
Auf der antifaschistischen Kundgebung am Kirchplatz sprachen das lokale Bündnis „Rems-Murr Nazifrei!“, die VVN und das Offene Treffen gegen Krieg und Militarisierung (OTKM) aus Stuttgart. Die Polizei filmte während der gesamten Dauer der Proteste auf die Seite der AntifaschistInnen und versuchte mehrmals zu provozieren, war aber letztendlich mit der Situation überfordert. Es gab keine Festnahmen.
Besonders erwähnenswert und erfreulich war die rege Beteiligung der FellbacherInnen an den Protesten und der Kundgebung. Zum Abschluss der antifaschistischen Aktivitäten an diesem Tag zogen die KundgebungsteilnehmerInnen in einer Spontandemonstration zum Fellbacher Bahnhof. Mit Durchsagen und lautstarken Parolen wurden die PassantInnen informiert.
Die heutigen Proteste gegen eine rechte Mobilmachung haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig vielschichtige Protestformen zur Abwehr rassistischer und faschistischer Aktivitäten sind. Das entschlossene und solidarische Handeln sorgte dafür, dass den Rechten von Anfang an klar gezeigt wurde, dass sie in Fellbach nicht ungestört agieren und keine rassistischen Kundgebungen etablieren können.