Kundgebung: Kein Platz für Rassismus! Nicht beim Fußball oder sonst wo!

Am Sonntag Abend nach dem EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die der Ukraine ereignete sich ein brutaler rassistischer Angriff mitten in der Stuttgarter Innenstadt:
Ein Mensch mit dunkler Hautfarbe, der auf dem Weg nach Hause war, wurde von zwei Rassisten aus dem Auto heraus bedroht („Lauf, Schwarzer!“) und dann mit einer Gaspistole beschossen. Das geschah inmitten des Autokorsos zum Sieg der deutschen National-Elf.

Wir dulden keinen Rassismus in unserer Stadt – ganz egal, ob dieser bei solchen Groß-Events stattfindet oder im normalen Alltag!

Daher rufen wir zu einer antifaschistischen Kundgebung unter dem Motto „Kein Platz für Rassismus“ am Mittwoch, den 15. Juni um 16:30 Uhr auf dem Schlossplatz auf.

Lasst uns gemeinsam laut sein gegen Rassismus und die Menschen auffordern, keine rassistischen Bemerkungen oder gar Übergriffe dieser Art zu tolerieren, sondern Nazis & Rassisten immer und überall konsequent Kontra zu geben!

Unser Text zu den Geschehnissen und was man dagegen tun kann:

Kein Platz für Rassismus – nicht im Fußball oder sonst wo!

Am Sonntag, den 12. Juni, nach dem EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die der Ukraine ereignete sich ein brutaler, rassistischer Angriff mitten in der Stuttgarter Innenstadt.

Ein junger Mann mit dunkler Hautfarbe, der auf dem Weg nach Hause war, wurde von zwei Rassisten aus dem Auto heraus bedroht („Lauf, Schwarzer!“) und dann mit einer Gaspistole beschossen. Das geschah inmitten des Autokorsos zum Sieg der deutschen National-Elf...

Rassistische Entgleisungen sind im Rahmen von Länderspielen und „Public Viewing“-Veranstaltungen leider schon zur Normalität geworden. Mal wird gegen den Gegner, die „scheiß XY“, gepöbelt oder sich an dem „nicht deutschen Aussehen“ der eigenen Spieler gestört.
Immer wieder hat sich gezeigt, dass eine solche Stimmung, wenn sie auf solchen Veranstaltungen ignoriert oder toleriert wird, schnell umschlagen kann in gewalttätige Angriffe auf Menschen, die von den Rassisten als „nicht deutsch“ angesehen werden
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Der Rechtsruck in Deutschland
Wir erleben im Moment Zeiten des politischen Rechtsrucks in der Gesellschaft, in denen eine rassistische Partei, wie die AfD, in mehrere Landtage einzieht, zehntausende auf PEGIDA-Märschen teilnehmen, um gegen Geflüchtete zu hetzen und Zeiten in denen überall Geflüchteten-Heime von Nazis und Rassisten angezündet werden
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Bei solchen Entwicklungen war zu erwarten, dass sich das auch bei der EM spürbar auf die Stimmung auswirken wird. Schon im Vorfeld der EM nutzte der AfD-Vize Gauland die mediale Öffentlichkeit um seine kruden Äußerungen zu Boateng oder der „nicht (ausreichend) deutschen“ Nationalmannschaft von sich zu geben.

…ist auch während der EM spürbar.
Nicht selten wird bei solchen Events vieles hinten angestellt, solange man die selben Flaggen in der Hand hält und für das selbe National-Team jubelt
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Auch stramme Nazis und biedere Rassisten freut es natürlich, mit Tausenden zusammen Deutschland zu feiern und nicht, wie sonst, schief angesehen zu werden, wenn man laut „Deutschland“ grölt und dabei Deutschlandfahnen schwenkt.
In solchen Situationen, in denen dazu auch noch viel Alkohol fließt und die aufgeladen sind mit Nationalstolz und Identifikation mit dem eigenen Land, entsteht für Nazis eine Stimmung, die es ihnen ungemein leichter macht als sonst ihrem Hass auf MigrantInnen und Andersdenkende freien Lauf zu lassen und in gewalttätigen Übergriffen gipfeln zu lassen.

Was tun?
Wir fordern alle Menschen auf, rassistische Hetze und Äußerungen – ganz egal ob es gegen Geflüchtete im Alltag oder ein gegnerisches Team bei der EM geht – nicht unbeantwortet zu lassen.
Übergriffe auf MigrantInnen müssen immer und überall verhindert werden! Greift ein, wenn ihr etwas derartiges beobachtet; sagt der Person neben euch, dass sie die Schnauze halten soll, wenn sie wieder was von „scheiß Kanaken“ schwafelt.

Werdet aktiv!

…denn Nazis, Rassisten und ihre menschenverachtende Ideologie haben nirgends etwas verloren: Nicht beim Fußball, nicht in der Kneipe oder im normalen Alltag!