Das Christlich-fundamentalistische, rechtskonservative „Studienzentrum Weikersheim“ will am 14. März 2015 im Rahmen seines Frühjahrskongresses in den Räumlichkeiten des württembergischen Automobilclubs einen Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde abhalten. Dabei soll es um das Motto „PEGIDA und die veröffentlichte Meinung“ gehen. Referent ist, der für das im rechten Kopp-Verlag erschienene Buch „Gekaufte Journalisten“ bekannte, Journalist Dr. Udo Ulfkotte.
Das „Studienzentrum Weikersheim“ wurde 1979 unter anderem vom ehmaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger gegründet. Es versteht sich selbst als konservativ-christliche Denkfabrik. Bei genauerem Hinsehen muss man jedoch feststellen, dass es sich hierbei um eine rechte Vereinigung mit scheinbar intelektuellem Anstrich handelt.
Dementsprechend laut und verständlich ist auch die Kritik am „Studienzentrum Weikersheim“. So forderten jüdische Verbände wegen seiner geschichtsrelativierenden Aussagen bereits mehrfach die Schließung des Zentrums, insbesondere nach der umstrittenen Trauerrede von Günther Oettinger nach dem Tod Hans Filbingers, deren entscheidene Passagen über die NS-Verstrickungen Filbingers teilweise wörtlich auf die Webseite des Studienzentrums übernommen wurden.
Ihr Ziel ist eine monokulturelle Gesellschaft ohne Zuwanderung. Es werden bewusst Ängste geschürt und von einer scheinbaren „Multiminoritätskultur“ gesprochen. Dabei wird völlig außer Acht gelassen oder ausgeblendet, dass es insbesondere unter den Zugewanderten eine breite Mehrheit gibt, die für Freiheit, Achtung des Individuums unabhängig von Herkunft, Kultur und Religion stehen.
Ebenso konservativ wie menschenverachtend ist das Familienbild. Die traditionelle Familie soll gefördert werden, alles andere wie beispielsweise homosexuelle Beziehungen passen nicht in ihr Weltbild.
Im bereits erwähnten Buch „Gekaufte Journalisten“ des Referenten Udo Ulfkotte rechnet der rechte Autor mit der deutschen Medienlandschaft und den Journalisten ab, behauptet sie seien gekauft und ferngesteuert.
In seinen anderen Verschwörungstheorien versucht er mittels rassistischer, pseudowissentschaftlicher Analysen Angst vor einer scheinbar schleichenden Islamisierung Europas zu schüren. Er bezeichnet dabei zum Beispiel den Islam als einen „bösartigen Virus“.
Schließlich ist sowohl das selbsternannte „Studienzentrum“ rechtspopulistisch, wie auch der Referent selbst. Sie sind zwei von vielen Akteuren eines immer weiter voranschreitenden Rechtsrucks in der BRD.
Lasst uns daher am 14. März auf die Straße gehen und den Rechtpopulisten zeigen, dass ihre rassistische Hetze weder in Stuttgart noch anderswo erwünscht ist, geschweige denn akzeptiert wird. Dies zeigen wir am besten, indem wir durch vielfältigen und lautstarken Protest versuchen, die Veranstaltung für die Rechten so unerträglich wie möglich zu machen!
Treffpunkt:
14.03.2015 | 13:30 | Willy-Reichert-Staffel | 70199 Stuttgart